Temperatur- und Feuchteeinfluss auf die Lederdehnung

Das Forschungsvorhaben „Temperatur- und Feuchteeinfluss auf die Lederdehnung“, Reg.-Nr.:
MF130099 wurde anteilig vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages innerhalb des Förderprogramms „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen in Ostdeutschland – Modul Marktorientierte Forschung und Entwicklung (MF)“ über den Projektträger EuroNorm GmbH gefördert. Wir bedanken uns für die gewährte Unterstützung.


Zielstellung
Ziel war die Entwicklung und Etablierung einer praxistauglichen Prüfmethodik zur Bestimmung der
Dehnungs- und Relaxationseigenschaften von Ledermaterialien in Polstermöbeln und
Fahrzeugsitzen unter besonderer Berücksichtigung sich ausbildender Mikroklimata (Temperatur und Feuchte) zwischen Lederbezug und sitzender Person. in typischen Lastfällen sollten das
Verformungsverhalten bestimmt und kritische Materialkennwerte zur Wahrung der
Qualitätsstandards sowie zum frühzeitigen Erkennen von Schadensfällen abgeleitet werden. Die
Untersuchungen sollten die Ausgangsbasis für preiswerte Materialprüfungen mit automatisierter
Erkennung und Auswertung schaffen.

Technische und wirtschaftliche Ergebnisse
Es wurden umfangreiche Untersuchungen zum Dehnungs- und Relaxationsverhalten an
Polsterlederproben durchgeführt. Unter Anwendung eines neuartigen, instrumentierten Prüfgerätes
wurde der Einfluss variierter Temperatur- und Feuchtebedingungen unter Berücksichtigung realer
Belastungsszenarien betrachtet. Aus den Ergebnissen des Forschungsprojektes kann abgeleitet
werden, dass sich der Anteil permanenter Verformung mit steigendem Feuchtegrad der Leder
erhöht. Ein Effekt ähnlicher Größenordnung kann bei erhöhter Temperatur nicht beobachtet werden.

Im unterpolsterten Zustand zeigen die Lederproben eine deutlich verringerte permanente
Verformung. Unterschiede im Dehnungsverhalten treten weniger stark in Erscheinung. Es dominiert
die elastische Materialeigenschaft des PUR-Schaumstoffes. Auf Basis der Forschungsergebnisse wurde eine entsprechende Prüfanweisung zur Bestimmung der Dehnungs- und Relaxationseigenschaften von Polsterleder entwickelt. Die Methode ermöglicht erstmals die Durchführung von Kombinationsprüfungen bestehend aus mechanischer und klimatischer (Temperatur und Feuchte) Belastung. Damit steht den Lederherstellern und -verarbeitern nun ein Werkzeug zur Verfügung, die Lederqualität einsatzspezifisch zu qualifizieren und für den jeweiligen Einsatzzweck bzw. -ort die entsprechend geeignete Lederqualität zu wählen.

 

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