Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen gGmbH (FILK)
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Das Forschungsvorhaben „Neue Strategien für die Gestaltung des Ledergeruchs“, Reg.-Nr.: MF160097 wurde anteilig vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages innerhalb des Förderprogramms „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen in Ostdeutschland – Modul Marktorientierte Forschung und Entwicklung (MF)“ über den Projektträger EuroNorm GmbH gefördert. Wir bedanken uns für die gewährte Unterstützung.
Im Rahmen des Forschungsprojektes wurden folgende Zielstellungen verfolgt: Es sollten Untersuchungen über Zusammenhänge zwischen Ergebnissen von Emissions- und Geruchsprüfungen gemacht werden. Es konnte kein Zusammenhang zwischen Geruchsnoten und Ergebnissen von Emissionsmessungen (VDA 277, VDA 278-VOC-Lauf, VDA 278-fog-Lauf, μ-Chamber (DIN ISO 12219-3) nachgewiesen werden.
Es galt, die Prüfbedingungen der VDA 270 für Leder zu überarbeiten. Im Ergebnis dessen sind folgende Prüfbedingungen ermittelt und in die VDA 270 übernommen worden: Lagerzeit 2 h bei 50 °C, Prüftemperatur 50 °C, Prüfkörper im 1l-Prüfgefäß 5 x 10 cm, Atmosphären trocken und feucht.
Bei den Untersuchungen, Variationsbreiten in der Geruchsentwicklung eines Leders zu bestimmen, ist festgestellt worden, dass entlang der Herstellungsschritte vom gegerbten Vorprodukt (z. B. Wet-blue oder Wet-white) bis zum Fertigleder kein grundsätzlicher Verlauf des Geruchseindrucks existiert.
Es sollten die Ergebnisse von Geruchsprüfungen an Ledern für Innenraumanwendungen und deren Bewertung vereinheitlicht werden. Dazu sollte ein System von Deskriptoren entwickelt werden. Zur Auswertung sollten die Prinzipien der Aromaprofilanalyse auf die Bewertung von Ledergeruch angewendet werden. Mit Hilfe der Aromaprofilanalyse können zwar verschiedene Leder voneinander unterschieden werden, aber sie ist kein geeignetes Hilfsmittel, um mit Systematik Beurteilungen hinsichtlich des Ledergeruches durchführen zu können.
Auf der Basis von Hautpulvertabletten sollten Lederhilfsmittel separat darauf getestet werden, ob deren Einsatz den Geruch des Endproduktes positiv oder negativ beeinflusst. Die so erhaltenen Geruchsbeschreibungen lassen jedoch keine Rückschlüsse auf die tatsächliche Geruchsentwicklung im Fertigleder bei Verwendung des untersuchten Hilfsmittels zu. Zusammenhänge zwischen dem Geruch von Hautpulvertabletten und dem eines Leders konnten nicht festgestellt werden. Es ist daher auf diese Weise nicht möglich, in der Produktentwicklung bei einem geplanten Einsatz bestimmter Hilfsmittel Prognosen über deren Einfluss auf den Ledergeruch im Fertigleder vor dem eigentlichen Produktionsbeginn abgeben zu können.
Es sollte der Einfluss der Verwendung unsauberen Wassers und unsauberer Ausgangsstoffe auf den Ledergeruch festgestellt werden. Die durchgeführten Versuche im halbtechnischen Maßstab lassen keine Hinweise dafür erkennen, dass unsauberes Wasser (z. B. Mitnahme vom Brauchwasser in den nächsten Verarbeitungsschritt) oder unsauberes Ausgangsmaterial (z. B. unvollständige Enthaarung der Rohhaut) den Geruch des Folgeprodukts negativ beeinflussen. ln diesem Zusammenhang konnte aber auch belegt werden, dass Antioxidantien den Ledergeruch langfristig verbessern, da mit ihnen die Bildung geruchsaktiver Substanzen durch oxidativen Abbau von Lederhilfsstoffen (z. B. Entstehung ranziger Gerüche durch Fettabbau) verhindert werden kann.
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