Entwicklung eines Gerbverfahrens mit Ligustergerbstoffen

Das Forschungsvorhaben „Entwicklung eines Gerbverfahrens mit Ligustergerbstoffen“, Reg.-Nr.: MF160002 wurde anteilig vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages innerhalb des Förderprogramms „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen in Ostdeutschland – Modul Marktorientierte Forschung und Entwicklung (MF)“ über den Projektträger EuroNorm GmbH gefördert. Wir bedanken uns für die gewährte Unterstützung.


Im Projekt sollte ein Gerbverfahren zur Herstellung von Ledern auf Basis einer rein pflanzlichen Vorgerbung mit Gerbstoffen aus einheimischem Liguster entwickelt werden. Nachdem in einem Vorlaufforschungsprojekt gezeigt werden konnte, dass mit Extrakten aus Ligusterblättern kovalente Quervernetzungen in kollagenem Material erzeugt werden können, wurden diese Erkenntnisse bis zur Herstellung von Ledern weiterentwickelt. Die Arbeiten umfassten die Optimierung der Extraktherstellung, die Entwicklung geeigneter Vorgerbtechnologien und die Herstellung von Ledern mit der Kombination von Ligustervorgerbung und geeigneten Nasszurichtungstechnologien. Bei der Optimierung der Vorgerbtechnologie wurde besonderes Augenmerk auf Konzentration und Prozesszeit gelegt, um eine möglichst gleichmäßige Durchgerbung in praktikablen Prozesszeiten zu erreichen.

Es wurden sowohl aus Ligusterblattextrakt als auch aus fein gemahlenen Ligusterblättern Leder mit sehr guten Materialeigenschaften hergestellt. Durch die Gerbung mit fein gemahlenen Blättern konnte die Zugfestigkeit gegenüber der Gerbung mit Ligusterblattextrakt oder Glutaraldehyd verbessert werden. Durch die Möglichkeit der Verwendung fein gemahlener Blätter könnte die Extraktion der Gerbstoffe eingespart werden, was erhebliche ökonomische und ökologische Vorteile mit sich bringen würde.

Mit Ligusterblattextrakt und gemahlenen Ligusterblättern steht ein Gerbstoff zur Verfügung, der Kollagen mit einem ähnlichen Mechanismus wie Glutaraldehyd vernetzt und als einheimischer Rohstoff in großen Mengen zur Verfügung steht.

 

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