Forschungsinstitut für Leder und Kunststoffbahnen gGmbH (FILK)
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Das Forschungsvorhaben „Entwicklung einer Kollagenmatrix aus intakter equiner Dermis“, Reg.-Nr.: MF160035 wurde anteilig vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages innerhalb des Förderprogramms „FuE-Förderung gemeinnütziger externer Industrieforschungseinrichtungen in Ostdeutschland – Modul Marktorientierte Forschung und Entwicklung (MF)“ über den Projektträger EuroNorm GmbH gefördert. Wir bedanken uns für die gewährte Unterstützung.
Ziel des Projektes war die Etablierung eines Verfahrens für die Aufbereitung und Dezellularisierung von Pferdehaut, das einen möglichst geringen Zeitaufwand aufweist und weitestgehend auf den Einsatz von Enzymen oder organischen Lösungsmitteln verzichtet. Die auf diese Weise prozessierte equine Haut sollte zur Herstellung von Kollagenvliesen dienen, die für die chirurgische Behandlung von dermalen Wunden sowie für die Stabilisierung von Gewebedefekten geeignet sind.
Es wurden equine Rohhäute beschafft und von diesen verschiedene Hautpartien gewonnen. Im Hinblick auf die Erarbeitung einer geeigneten Aufbereitungstechnologie wurden die einzelnen Hautpartien unter Variation der Prozessbedingungen den unterschiedlichsten Reinigungs- und Dezellularisierungsverfahren unterzogen. Dabei erwies sich ein Kombinationsverfahren aus oxidativer und Säure-Base-Behandlung als besonders effektiv. Im Verlauf der Arbeiten konnte ein Prozess entwickelt werden, der komplett auf den Einsatz von Tensiden, organischen Lösungsmitteln und Enzymen verzichtet.
Zur Herstellung von Kollagenvliesen wurden die aufbereiteten equinen Hautpartien lyophilisiert und hinsichtlich spezifischer Eigenschaften charakterisiert. Für die Beurteilung der erreichten Zellfreiheit wurde der restliche DNA-Gehalt in den Vliesen bestimmt sowie mittels Zellkernfärbung das Vorhandensein unerwünschter zellulärer Bestandteile geprüft. Abschließend erfolgte eine Qualitätsbewertung hergestellter Versuchsmuster im Vergleich zu kommerziellen kollagenen Wundauflagen.
Die erzielten Ergebnisse zeigen, dass aus intakter equiner Dermis zellfreie und biokompatible Kollagen-materialien gewonnen werden können. Dabei wiesen insbesondere die Kollagenvliese, die aus dem Mittelspalt der Hautpartie im Schildbereich der Pferderohhaut hergestellt wurden, eine erhöhte Zugfestigkeit sowie eine verringerte enzymatische Degradierbarkeit im Vergleich zu kommerziellen kollagenen Wundauflagen auf. Insgesamt zeichneten sich die hergestellten equinen Vliese durch eine kompakte Faserstruktur mit poröser Oberfläche aus. Restmengen an DNA oder zellulären Bestandteilen konnten nach Aufbereitung mit dem innerhalb des Vorhabens entwickelten Prozess nicht nachgewiesen werden. Zudem besaßen die equinen Kollagenvliese eine gute Permeabilität gegenüber Proteinen und Sauerstoff, was vor allem für die Behandlung von dermalen Wunden oder anderen Gewebedefekten von Bedeutung ist.
Die im Rahmen des Projektes entwickelten Kollagenvliese aus intakter equiner Dermis sind prinzipiell für den Einsatz als Wundabdeckung im medizinischen Bereich geeignet.
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