Entwicklung funktioneller Abstandsgewirke mit definiertem druckelastischen Verhalten und Thermoregulation für den medizinischen Bereich

Quellenangaben
BMWA / AiF: 1 ZBG

Eine Kooperation zwischen dem Forschungskuratorium Textil (federführend)
und der Forschungsvereinigung Leder und Kunststoffbahnen

Eine Kooperation zwischen dem Forschungskuratorium Textil (federführend)
und der Forschungsvereinigung Leder und Kunststoffbahnen
Projektabschluss am: 31.08.2001

Schwerpunkt der Arbeiten war die konstruktive Gestaltung funktioneller Abstandsgewirke mit dem Ziel, eine optimale Auflagendruckreduzierung zur Prophylaxe von Dekubital-ulcera bei Langzeitoperationen zu erreichen.

Die durchgeführten Untersuchungen weisen nach, dass bei Einsatz von Abstandsgewirkeauflagen auf den OP-Tisch im Vergleich zu handelsüblichen Gelmatten ein um 25% verringerter Auflagendruck auf den Körper des Patienten wirkt.
Die zwischen den beiden textilen Außenflächen der Struktur befindliche Luftschicht wirkt temperaturausgleichend und isolierend. Eine um 9% höhere Wärmeisolation der unbeschichteten 3D-Strukturen gegenüber handelsüblichen Gelmatten konnte nachgewiesen werden.
Besonders in Verbindung mit dem Einsatz elektrisch leitfähiger Beschichtungen wird das Auskühlen des menschlichen Körpers während einer Langzeitoperation verzögert. Diese Beschichtungen, die auf einen seperaten textilen Träger aufgebracht werden und im Niedervoltbereich aufheizbar sind, schaffen die Möglichkeit der Kombination einer Heizmatte mit Abstandsgewirkeauflagen. Spezifische Materialkombinationen im Aufbau der 3D-Strukturen sorgen dafür, dass Feuchte von der Oberfläche des Textils in die zweite Ebene abgeleitet und die Ansammlung von Flüssigkeit im unmittelbaren Hautkontakt dadurch vermieden wird.

Es wurde nachgewiesen, dass sich die entwickelten Abstandsgewirke zur hygienischen Wiederaufbereitung nach Vorgaben des Robert-Koch-Institutes einschließlich Sterilisation unter gewerblichen Bedingungen eignen. Der Eignungsnachweis beinhaltet neben der Beurteilung der Veränderung der textiltechnologischen Eigenschaften auch die Schmutzentfernung sowie die Abspühlbarkeit von Wasch- und Waschhilfsmitteln aus der abstandshaltenden Zone der 3D-Strukturen. Es wurden desinfizierende chemothermische Waschverfahren und die Trocknungsbedingungen validiert und die Wiederaufbereitung der Gewirke unter den Bedingungen der gewerblichen Wäscherei erprobt.

Das Forschungsvorhaben wurde aus Haushaltmitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie über die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF) gefördert.