FILK-Forschungsvereinigung Gründungsmitglied

Unter dem Dach der "Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen" (AiF) bearbeiten insgesamt 100 AiF-Forschungsvereinigungen regelmäßig Forschungsprojekte der Industriellen Gemeinschaftsforschung in den unterschiedlichsten Technologie-, Branchen- und Anwendungsfeldern, viele davon mit Bezug zur Medizintechnikbranche. So wird an Themen wie Biosensorik und -aktorik, Bioinformatik, Diagnostik, Digital Health, Materialentwicklung für die medizinische Therapie und Tissue Engineering geforscht.

Oft genug lassen sich diese Forschungsaktivitäten, die in den zurückliegenden Jahren auf Grund von Diversifizierungsstrategien entwickelt wurden, nicht am Namen der Forschungsvereinigungen ablesen.Dieser Umstanderschwert Unternehmen, interessante Medizintechnik-Themen und Forschungsvereinigungen in der Arbeitsgemeinschaft zu identifizieren und davon zu profitieren.

Aus diesem Grund haben im September 2018 sieben AiF-Forschungsvereinigungen, die in der Medizintechnikforschung besonders aktiv sind, die "AiF-Forschungsallianz Medizintechnik" (FAM) gegründet, unter aktiver Beteiligung des FILK-Fördervereins als AiF-Forschungsvereinigung Leder und Kunststoffbahnen.

Weitere Gründungsmitglieder sind die AiF selbst und Forschungsvereinigungen DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, Forschungskuratorium Textil, Forschungsvereinigung Feinmechanik, Optik und Medizintechnik (F.O.M.), Forschungsvereinigung Kunststoff-Zentrum FSKZ, Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung und die Vereinigung zur Förderung des Instituts für Kunststoffverarbeitung in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen.


Gebündelter Transfer zur Steigerung der Innovationskraft der Unternehmen der Medizintechnikbranche

Ziele
Die Gründung der Allianz bezweckt die Optimierung einer möglichst effektiven Verwertung der für die Medizintechnik und die Gesundheitswirtschaft eingesetzten IGF-Fördermittel durch Nutzung der Synergien zwischen den FAM-Trägervereinigungen. Zu diesem Zweck verfolgt die FAM folgende Ziele:

  1. Hohe Sichtbarkeit der gesamten IGF-geförderten AiF-Forschung im Bereich Medizintechnik,

  2. Hohe Sichtbarkeit der im Bereich Medizintechnik tätigen, IGF-Antragsberechtigten        Forschungsvereinigungen einschließlich ihrer Forschungsschwerpunkte,

  3. Informationen über geplante IGF-Vorhaben und laufende IGF-Projekte sowie Transfer der Forschungsergebnisse von IGF-Projekten der FAM-Trägervereinigungen,

  4. Durchführung gemeinsamer Veranstaltungen der FAM-Trägervereinigungen zum offenen fachlichen Austausch untereinander und mit externen Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kliniken,

  5. konzertiertes forschungspolitisches Wirken zur Erschließung zusätzlicher Fördermittel für die IGF, für vorwettbewerbliche Forschung im Sinne der IGF im Bereich Medizintechnik sowie für Transfer-Aktivitäten der FAM-Trägervereinigungen, beispielsweise gemeinsame Konferenzen oder Workshops,

  6. Aufbau und Unterhaltung eines gemeinsamen Netzwerkes, bestehend aus im Bereich Medizintechnik forschenden wissenschaftlichen Einrichtungen und Unternehmen relevanter Wirtschaftszweige.

Erweiterung der Forschungsthemen – ein Angebot für den innovativen Mittelstand!

"Mithilfe der FAM", so Dr. Michael Meyer, Forschungsleiter am FILK Freiberg, "werden wir der Medizintechnik-Branche eine noch größere Anzahl und vielseitigere, innovationsrelevante Forschungsprojekte vorstellen können, bei denen die Unternehmen eingeladen sind, sich einzubringen und vom direkten Technologietransfer zu profitieren."


Über Angewandte Kollagenforschung am FILK

Kollagen wird in vielen Branchen wie etwa der Pharma-, der Kosmetikindustrie und für die Herstellung von Medizinprodukten eingesetzt. Es kann zu Folien, Fäden, Schläuchen oder 3D Formen verarbeitet werden, um daraus Hämostyptika, Implantate, Drug Delivery Systeme und Zellträger herzustellen. Am Institut werden neue Materialien aus Kollagen und deren Herstellungsverfahren erforscht und entwickelt. Die Arbeiten werden mit spezifischen analytischen Methoden begleitet.


 Themenschwerpunkte sind:

  • Molekularbiologische Diagnostik von Rohstoffen für Kollagenprodukte

  • Kollagenbasierte Materialien für lab-on-a-chip Systeme

  • Additive Fertigung von Medizinprodukten und Biomaterialien

  • Hybride Biopolymer- und Composite-Werkstoffe für Medizinprodukte
  • Funktionalisierung biobasierter Werkstoffe

Dazu hat das Institut in den vergangenen Jahren auch spezifische Kompetenzen auf dem Gebiet der Zellkultivierung aufgebaut. Forschungsschwerpunkt ist hier die Verarbeitung von Kollagenaufbereitungen zu dreidimensionalen Polymermatrices für verschiedenste Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen Tissue Engineering und der regenerativen Medizin. Mit Techniken wie dem 3D Drucken, der Extrusion oder der Gefriertrocknung werden komplexe, poröse, fadenförmigen oder tubulären Strukturen erzeugt und anschließend in Gegenwart von Gewebezellen kultiviert. Weiterhin stehen Untersuchungen zur Interaktion von Zellen mit Materialoberflächen (synthetische, biogene) im Fokus der Forschungstätigkeiten.

Änderungen des zellulären Verhaltens nach der Modifizierung einer Oberfläche mit Plasmatechnik oder nach Änderung der mechanischen Eigenschaften sind dabei von besonderem Interesse. Im Zellkulturlabor werden zudem Kollagenmaterialien und andere Medizinprodukte auf
Zytotoxizität geprüft und deren Endotoxingehalt bestimmt.

 

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Kontakt:

Claudia Franz
+49 3731 366124
claudia.franz@filkfreiberg.de